Während der Vorbereitung und in der Lehrsituation besteht die größte Herausforderung darin, beide Gruppen im Blick zu behalten.

Klare Struktur und Kommunikation sind wichtig: Erklären Sie den Studierenden Ihr Lehrsetting. Wenn die Teilnehmenden abschätzen können, was methodisch und organisatorisch auf sie zukommt, können sie sich besser auf die Inhalte konzentrieren. Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten die gleichen Informationen erhalten. Dazu könnten auch Ergebnisprotokolle von Studierenden geführt und in ILIAS für alle zugänglich gemacht werden. Jede Sitzung könnte beispielsweise eine andere Person oder Gruppe für die Zusammenfassung der Veranstaltung zuständig sein und diese über ILIAS allen Teilnehmenden zur Verfügung stellen. Stellen Sie den Studierenden möglichst vor der Sitzung alle benötigten Materialien online zur Verfügung. 

Bedenken Sie, dass die Teilnehmenden am Computer ebenso teilhaben können sollten, z.B. durch Nutzung eines Raummikrofons, Wiederholen von Fragen, Verschriftlichen von Antworten etc. Anwesende Studierende, die selbst an der Webkonferenz teilnehmen, sollten ihr Mikrofon ausschalten, da es sonst zu Rückkoppelungen im Raum kommt. 

Moderation ist essenziell: Die besondere Herausforderung des hybriden Formats liegt darin, den Online-Teilnehmenden keinen Nachteil entstehen zu lassen, da diese leicht vergessen werden oder sich abgehängt fühlen können. Eine Co-Moderation, die bei der Moderation der Online-Gruppe und ggf. auch bei technischen Fragen unterstützt, ist empfehlenswert. Diese Rolle könnten bspw. teilnehmende Studierende übernehmen, die Sie bei der Sammlung der Fragen im Chat oder den Blick auf Handzeichen-Meldungen unterstützen. Zum Beispiel kann sich die Co-Moderation in der Präsenzveranstaltung melden, wenn es Fragen im Chat gibt und diese vorlesen. Für die Einbindung von Fragen und Meldungen über den Chat sollte regelmäßig Zeit eingeplant werden, damit diese nicht aus den Augen verloren werden.

Wortmeldungen, die in der Präsenzveranstaltung von Studierenden getätigt werden, können für die Online-Teilnehmenden durch die Lehrperson wiederholt werden, so dass erstens die Tonqualität ausreichend ist und zweitens gegebenenfalls Datenschutzbestimmungen eingehalten werden können. Zu den Datenschutzbestimmungen finden Sie Informationen in den Szenarien   Livestream von Lehrveranstaltungen, Livestream von Lehrveranstaltungen mit interaktivem Charakter und Bereitstellung von Veranstaltungsaufzeichnungen.

Achten Sie auf klare Ansagen, wenn der Fokus wechselt, um alle Teilnehmenden mitzunehmen (z.B. „Schauen wir wieder auf die Präsentation“). Wenn die Lehrperson in die Kamera schaut, unterstützt dies das Gefühl der Einbindung für die Abwesenden.

Es empfiehlt sich, digitale Medien wie ein digitales Whiteboard zu nutzen, damit alle Studierenden einbezogen sind und Anschriebe, Zeichnungen etc. ausreichend erkennen können. Auch für die Zusammenarbeit und die Dokumentation von Gruppenarbeiten eignen sich digitale Medien wie das ILIAS Etherpad. 

Holen Sie sich kontinuierlich Zwischenfeedbacks ein („Welche Fragen gibt es? Wo konnten Sie nicht folgen?"). Für die Aktivierung aller Studierenden und die Rückmeldung zu Leistungsständen können Sie Audience Response Systeme (Quizzes, Umfragen) wie Slido (auch außerhalb von Webex zugänglich) und ILIAS LiveVoting nutzen. Konzentrieren Sie sich auf wenige Tools, um ständige Plattformwechsel zu vermeiden. 

Bieten Sie (auch) digitale Sprechstunden an. Wahrscheinlich werden in Ihrer Lehrveranstaltung Studierende sein, die aus Risikogründen nicht in Präsenz erscheinen können. 

Um die Distanz zwischen den Studierenden, insbesondere denen zwischen Präsenz- und Online-Teilnehmenden zu überbrücken, können Sie z.B. Foren, Peer-Sprechstunden, digitale Lerncafés, Gruppenaufgaben einbinden. Solche Szenarien können von Hilfskräften moderiert werden.