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Digitale Lehrszenarien

In diesem Wiki werden typische Lehrszenarien mit Digitalsierung vorgestellt.

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Wie kann ich semesterbegleitende Prüfungen anbieten?

Diese Wikiseite enthält Informationen und Beispiele für die Umsetzung von Prüfungen (Assessment).

2 Poster bzw. Posterpräsentation

Wissenschaftliche Poster sind fester Bestandteil von Tagungen und wissenschaftlichen Veranstaltungen. Sie lassen sich einfach als Prüfungsleistung in die Lehre einbinden. Die Studierenden lernen dabei, die wichtigen Inhalte nicht nur zu kennen, sondern diese auf den wesentlichen Kern zu reduzieren und zielgruppengerecht sowie veranschaulichend aufzubereiten. Ist eine Posterpräsentation vorgesehen, können die Studierenden zudem ihre Präsentationsfähigkeiten üben.
Thema eines Posters können z.B. eine vorgegebene Fragestellung, die Vorbereitung eines Versuchs und die Analyse von Messwerten sein. Die Inhalte werden von den Studierenden auf der Grundlage von Skript, Videos, Online-Vorlesungen, Recherchearbeiten etc. im Rahmen einer Lehrveranstaltung erstellt. Auch für größere Gruppen eignen sie sich als Prüfungsleistung.
Die fertigen Poster können von den Studierenden in ILIAS hochgeladen werden (z.B. im Rahmen einer ILIAS-Übung).
Ein Poster kann als individuelle Prüfungsleistung oder auch als Gruppenleistung berücksichtigt werden. Für letzteres ist es grundlegend, dass definiert wird, wie die einzelnen Anteile an der Prüfungsleistung ermittelt und bewertet werden. Hierzu bietet es sich insbesondere an, nicht nur Poster erstellen zu lassen, sondern diese mündlich präsentieren zu lassen. Dann kann die Leistung des einzelnen Studierenden anhand des Posters und des mündlichen Beitrags zu einem Teil des Posters bewertet werden. Dies kann auch mit dem Beantworten von Fragen im Anschluss kombiniert werden. Wenn die Posterpräsentationen für alle Studierenden z.B. in Webex Meeting oder Training geöffnet werden, hat dies den Charakter einer Posterkonferenz.
In der Situation der Postervorstellung können die Studierenden zunächst erläutern, wie das Poster aufgebaut ist bzw. welcher Logik es folgt.
Aufbau des Posters
Die Studierenden benötigen vorab eindeutige Kriterien, welche Inhalte/Gliederungspunkte in das Poster aufgenommen werden müssen, z.B.:
  • Autor*innen
  • Titel
  • Einleitung in die Fragestellung
  • Theoretischer/methodischer Hintergrund
  • Ergebnisdiskussion
  • Fazit
  • Quellenangaben
Es kann sein, dass diese Art von Prüfung neu für Studierende ist. Insofern ist es umso wichtiger, Erwartungssicherheit zu schaffen. Beispiele oder Muster für Poster können bereitgestellt werden. Es kann sich anbieten, mehrere Muster zu berücksichtigen, da ansonsten die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die Studierenden sich sehr am Aufbau eines Musters orientieren.

Darüber hinaus kann es hilfreich sein, eine Postervorlage zur Verfügung zu stellen. Diese kann z.B. auf einer Powerpoint-Datei basieren.
Gestaltung des Posters
Ebenfalls kann es hilfreich sein, gestalterische Vorgaben zu machen (z.B. zur Schriftgröße oder zum Einbau von leserlichen Abbildungen).
Um den Studierenden Unterstützung bei der Auswahl und Reduktion des Inhalts zu geben, können diese drei Fragen helfen:
  1. Was muss ich zwingend wissen, um die dargestellte Fragestellung/den dargestellten Prozess zu verstehen?
  2. Was ist gut zu wissen?
  3. Welche Informationen passen nicht zu den vorigen zwei Fragen?
Die Studierenden können die Inhalte anhand der Fragen sortieren und übernehmen nur Inhalte im Poster, die der ersten Frage zugeordnet werden können.
Da diese Prüfungsform für viele Studierende ungewohnt sein kann, ist hierbei die Begleitung z.B. durch ein Forum zum Austausch bei Fragen, das Feedback zu Arbeitsständen oder durch das Nachfragen zum Fortschritt und Problemen per Mail sinnvoll.
Bewertungskriterien
In Abstimmung mit den Gestaltungskriterien sollten inhaltliche und formale Bewertungskriterien erstellt und den Studierenden zugänglich gemacht und erläutert werden.
Ein Beispiel für ein Bewertungsschema ist Folgendes:
Tabelle zur Bewertung eines Posters
Beispiel Bewertung Poster (Quelle: TUHH)
Inhalt (50%)
  • Die dargestellten Inhalte sind fachlich richtig.
  • Die Aufgabenstellung wurde vollständig bearbeitet.
  • Das Thema wurde in den Gesamtzusammenhang eingeordnet.
  • Der Text ist logisch aufgebaut und der Sprachstil treffend.
  • Haupt- und Nebenaspekte sind angemessen gewichtet.
  • Fachtermini werden richtig und sinnvoll eingesetzt.
  • Rechtschreibung und Grammatik des Textes sind korrekt.
Gestaltung (20 %)
  • Die Struktur des Posters ist klar erkennbar.
  • Der Gesamteindruck des Posters ist ansprechend.
  • Die Grafiken sind nachvollziehbar und lesbar dargestellt sowie sinnvoll in den Text eingebunden.
  • Es wurden angemessene Schriftarten/-größen verwendet.
Posterpräsentation (30 %)
  • Das Thema wird sinnvoll gegliedert und prägnant vorgestellt.
  • Sprachstil und Ausdruck sind wissenschaftlich.
  • Es wurde in angemessenem Tempo, laut und deutlich vorgetragen.
  • Die vorgegebene Zeit wurde eingehalten.
  • Es wurde souverän auf Rückfragen eingegangen
Die Posterpräsentation ist eine Methode für den synchronen Austausch (Präsenzveranstaltung oder Videokonferenz).
Bewertung und Peer-Review können asynchron und mit digitalen Hilfsmitteln durchgeführt werden.
Erstellung von Postern:
  • Einzelarbeit (Postererstellung als Hausaufgabe):
    • Erstellung mit Layoutprogramm (PowerPoint, LibreOffice Draw),
    • Erstellung als Wikiseite (optional mit Vorlage),
    • Erstellung als Portfolioseite (optional mit Vorlage),
  • Gruppenarbeit in Präsenz:
    • Ergebnis als Flippchart (Digitalfoto),
    • Ergebnis als Wikiseite(n),
    • Ergebnis als Blogseite(n)
    • Kollaboration auf Online-Whiteboard (ggf. PDF-Export/-Druck, Screenshot)
Abgabe, Bewertung und Review:
  • Digitalposter als Datei in Abgabeordner sammeln
    • Bewertung als Dateiversion (z.B. PDF-Kommentare)
    • Upload individuelle Bewertung
    • ILIAS-Umfrage für Peer-Review
  • ILIAS-Wikiseite(n) mit Poster-Datei oder Seitengestaltung als Alternative zu Poster
    • Einzelbewertung Mitwirkende (Note)
    • Peer-Review mit Bewertungskriterien
    • Kommentarfunktion
    • Gruppenabgabe Wiki in ILIAS-Übung
  • ILIAS-Übung für Einzel- oder Gruppenabgabe
    • Abgabe Poster als Datei
    • Abgabe als Portfolio oder Blog
    • Abgabe als Wiki
    • Einzelbewertung
    • Peer-Review (automatisierter Prozess)
  • ILIAS-Umfrage für anoymes Peer-Review
  • Individuelle Bewertung
 
 
 

3 Präsentationen als Referat oder Video

Präsentationen können von Studierenden auf vielfältige Weise digital umgesetzt werden. Sie können eine eigenständige Leistung sein oder auf anderen Ausarbeitungen wie Seminararbeiten oder einem Poster basieren. Zudem lassen sie sich individuell als auch als Gruppenprüfung ablegen. Studierende lernen durch die Erstellung der Präsentation, Informationen für eine Zielgruppe aufzubereiten, sie nehmen für das Thema die Rolle eines Lehrenden ein und müssen die Inhalte entsprechend aufbereiten. Das Präsentieren ist fester Bestandteil der beruflichen Praxis und umso sinnvoller ist es, dies im Studium zu üben.

Möglich sind u.a. diese Szenarien:
  1. Präsentation/Referat vor dem Lehrenden (und den Studierenden) in Webex Meeting oder Training mit Zuhilfenahme von Präsentationsmedien wie Powerpoint, Prezi o.ä. per Bildschirmfreigabe
  2. Abgabe einer Präsentationsaufzeichnung mit einem Video oder einer vertonten Powerpointdatei
Wichtig ist hierbei, dass die Studierenden vorab wissen, anhand welcher Kriterien sie bewertet werden und wie die Einzelleistung in einer Gruppenprüfung gewertet wird.
 

3.1 Referate in Webex Meeting oder Training

Die Studierenden können einzeln oder auch in Gruppen Referate zu vorgegebenen oder selbstgewählten Fragestellungen oder z.B. einer Versuchsplanung halten. Dabei ist Folgendes zu beachten, um den Studierenden eine hohe Erwartungssicherheit zu geben:

Gestaltung der Präsentation
Hilfreich für die Studierenden ist es, die Einbindung von Präsentationsmedien (ja/nein, welche) festzulegen und eine grobe Mustergliederung (z.B. Einleitung, Hauptteil, Fazit) vorzugeben sowie vorab zu erläutern, welche Inhalte die Gliederungsteile haben sollten. Es bietet sich die Herausgabe einer Musterpräsentation und/oder das Festlegen von Gestaltungsmerkmalen (Mindest-/Maximaldauer Präsentation, Folienzahl, Schriftgrößen, Anteil Wort zu Bild etc.) an.

Zu bedenken ist, dass einige Studierende noch keine Erfahrungen mit Präsentationen im Studium sammeln konnten. Das bedeutet, dass diese (z.B. im Selbststudium oder einem Präsentationstraining) auf die unbekannte Situation vorbereitet werden müssten, falls die Präsentation an sich einen großen Anteil an der Benotung hat.

Auch die digitale Umsetzung kann herausfordernd sein. Wenn möglich, sollten die Studierenden vorab die Präsentation in Webex üben können.

Bewertung
Die Studierenden sollten vorab wissen, welche Bewertungskriterien angelegt werden und welche Erwartungen der/die Lehrende an den Vortrag hat. Insbesondere die Frage, wie viel Einfluss der Inhalt und die Struktur und wie viel Einfluss die Präsentationsform auf die Bewertung hat, ist zu klären. Ein Beispiel für einen Bewertungsbogen, der auch mit den Studierenden geteilt werden kann, ist dieser:
Quelle: Institut für Aufbereitung und Recycling der RWTH Aachen, Leitfaden für wissenschaftliche Arbeiten, 2020: https://www.iar.rwth-aachen.de/go/id/ioxz
 
Nach Abschluss einer Präsentation können der Lehrende und auch die Zuschauer*innen Feedback (anhand des Bewertungsbogens) geben. Hierdurch erhalten die Vortragenden eine unmittelbare Rückmeldung und die Studierenden üben das Geben und Erhalten von Feedback. Das Feedback kann auch schriftlich gegeben werden. Dafür sollten die Studierenden mit dem Geben und Nehmen von Feedback (“Feedbackregeln”) vertraut gemacht werden. Um in einer großen Veranstaltung die Studierenden zum Geben von Feedback zu aktivieren, können zuvor Rollen verteilt werden, so dass einzelne Studierende oder Studierendengruppen gezielt Feedback geben zu bestimmten Kriterien.
 

3.2 Präsentationsaufzeichnung mit einem Video oder einer vertonten Powerpointdatei

Die Studierenden können ihre Präsentationen auch aufzeichnen und in ILIAS hochladen (z.B. in der ILIAS-Übung oder in einem Abgabeordner). Hierbei gibt es die Möglichkeit, dass die Studierenden entweder die Präsentation beim Halten zu Hause als Video aufnehmen oder eine Powerpointdatei vertonen und diese hochladen. Hierbei sind zwar eventuell die technischen Herausforderungen bei der Vorbereitung etwas höher, aber die Prüfungsleistung nimmt keine Veranstaltungszeit in Anspruch. Dadurch lässt sich diese Option auch integrieren, wenn die Veranstaltungsinhalte nicht einfach gekürzt werden können, um Raum für studentische Präsentationen zu schaffen. Allerdings sehen nur die Bewertenden die fertigen Präsentationen und nicht die Studierenden untereinander. Denkbar ist deshalb eine Verknüpfung der Prüfungsleistungen Präsentationsmitschnitt mit einem studentischen Peer Review vor der endgültigen Abgabe bei der/dem Lehrenden.

Gestaltung und Bewertung der Präsentation
Die Aufnahme der Präsentation ist mit einer Handy- oder Tabletkamera möglich. Powerpoint oder andere Präsentationssoftware können einfach eingebunden werden, wenn die Studierenden alternativ eine Aufnahme in Webex Meeting machen können.

Für die Videoaufzeichnung als auch die Vertonung von Powerpointdateien ist es sinnvoll, den Studierenden die Funktionen der Aufnahmesoftware z.B. durch Tutorials aus dem Internet nahe zu bringen.

Für die Gestaltung und Bewertung der Präsentationen gilt das gleiche wie bei den Referaten in Webex Meeting oder Training:

Die Studierenden müssen die Anforderungen an die Gestaltung und den Inhalt der Präsentation vorab kennen. Der/die Lehrende benötigt einen Kriterienkatalog für die Bewertung, den er/sie den Studierenden zur Verfügung stellen sollte. Dies kann der gleiche wie für Referate sein. Ein oder zwei Beispiele für fertige Videos z.B. aus dem Internet oder der eigenen Lehrpraxis können den Studierenden zur Orientierung dienen.
 
 

4 Fußnotenreferate

Fußnotenreferate sind kurze Referate zu zentralen Fachbegriffen einer Lehrveranstaltung. Sobald ein Fachbegriff innerhalb einer Lehrveranstaltung näher ausgeführt wird, übernehmen Studierende die Einleitung in den Fachbegriff in Form eines kurzen mündlichen Beitrags, z.B. mit fünf bis zehn Minuten Dauer. Diese können unkompliziert mehrfach im Semester und in einer Veranstaltung an Studierende vergeben werden. Die Studierenden können ein Fußnotenreferat in einer Gruppe oder allein übernehmen.

Für den Lernprozess haben Fußnotenreferate wie auch studentische Präsentationen den Vorteil, dass Studierende ihre Mitstudierende in den fachlichen Kontext einführen. Da Studierende oftmals auf einem vergleichbaren Wissensstand sind, können sie zielgruppengerecht und aus der Perspektive eines fachlichen Novizen/einer fachlichen Novizin den Kommiliton*innen neuen Lernstoff aufbereiten. Dies kann insbesondere den Einstieg in ein neues Thema erleichtern. Für die Vortragenden hat die Präsentation den Vorteil, dass sie sich aktiv mit dem Thema/der Fragestellung beschäftigen müssen, um den Inhalt als “Lehrende” vermitteln zu können. Insbesondere die kurze Dauer sorgt dafür, dass die Studierenden sich aktiv mit den Lerninhalten auseinandersetzen und daraus die wichtigsten Informationen filtern müssen (ähnlich wie bei der Prüfungsleistung Poster). In einer Lehrveranstaltung wie einer Vorlesung können die kurzen Referate als Abwechslung dienen und damit eine aktivierende Wirkung haben.

Damit die Studierenden verstehen, worauf sie bei der Erstellung und dem Halten achten müssen, sollte der/die Lehrende dies vorab transparent machen. Die Bewertungskriterien können auf denen von studentischen Referaten beruhen.

Die Zuteilung der Fachbegriffe kann über ILIAS erfolgen. Hierzu können die Studierenden Gruppen bilden, denen die Begriffe vom Lehrenden zugeordnet werden. Die Studierenden können auch in einem ILIAS-Etherpad oder dem Forum Themenwünsche äußern.

4.1 Beispiel aus der FH Aachen

Beispiele für Themen für Fußnotenreferate von Prof. Grömping (Lehrgebiet Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik) sind „Das Indikatorprinzip in der Trinkwasserverordnung“ und „Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Sinne der Trinkwasserverordnung“. Er lässt die Studierenden zum Referat eine vorgegebene Zahl an Powerpointfolien erstellen und auch vorab einreichen. In Webex werden die Studierenden während der Vorlesung zum Zeitpunkt des Referates als Moderatoren freigeschaltet.
 
 

5 Seminararbeiten und Aufsätze

Seminararbeiten und wissenschaftliche Aufsätze (“Paper”) dienen der wissenschaftlichen Behandlung einer ausgewählten Fragestellung in vertiefter Form. Die Fragestellung kann durch den/die Lehrende vorgegeben werden oder von der/dem Studierenden ausgewählt werden. In einer Lehrveranstaltung ist es möglich, mehrere Fragestellungen zu vergeben oder auch eine Fragestellung von verschiedenen Studierenden individuell behandeln zu lassen.

Kontinuierliche Ausarbeitung
Es ist möglich, die Seminararbeit oder einen Aufsatz bzw. mehrere Aufsätze semesterbegleitend schreiben zu lassen und dazu kontinuierlich Informationen zum Aufbau und zur Gestaltung bereitzustellen, welche die Studierenden fortlaufend bearbeiten. Zum Beispiel können ein Exposé oder eine Einleitung als erster Schritt zunächst von den Studierenden im laufenden Semester zu einem festen Abgabetermin geschrieben werden. Anschließend erhalten sie Feedback dazu von der/dem Lehrenden oder den Kommiliton*innen. Eine vorab verfasste Einleitung können Studierende im Sinne des “Peer Reviews” gegenseitig Korrektur lesen. Für letzteres muss eine Anleitung für die Abgabe des Feedbacks durch den/die Lehrende bereitgestellt werden, die sich an den Bewertungskriterien orientiert.

Die kontinuierliche Begleitung und Umsetzung ist aber auch möglich durch die Kombination mit einer Präsentation, in der die Ergebnisse dargestellt und gefeedbackt werden. Das Feedback kann dann wiederum in die schriftliche Ausarbeitung einfließen.

Falls die Studierenden selbst eine Fragestellung entwickeln sollen, benötigen Sie eine Rückmeldung, ob diese passend für den thematischen Kontext, die Bewertungskriterien und den Umfang der Bearbeitung ist. Unabhängig davon sollte kommuniziert werden, in welcher Form Fragen zum Vorgehen beantwortet werden und/oder Feedback zu Zwischenständen erfolgt.
 
Gestaltung und Bewertung
Da das Schreiben von Seminararbeiten und Aufsätzen die Recherche von Informationen voraussetzt, kann es hilfreich sein, den Studierenden Unterstützung zu bieten bei dem Recherchevorgang und auch bei der Auswahl von Publikationen. Unterstützung für die Recherche von Literatur findet sich auf der Homepage der Bibliothek. Es ist auch möglich, den Studierenden eine Liste mit Publikationen zur Verfügung zu stellen.

Die Benotung einer Seminararbeit oder eines Aufsatzes kann anhand eines Bewertungsschemas erfolgen. Ein Beispiel ist hier abgebildet:
 
Vorab sollten die Studierenden nicht nur die Bewertungskriterien erhalten, sondern diese sollten vertiefend behandelt werden. Dabei können z.B. Fragen beantwortet werden, wie:
  • Was sind die Inhalte, die der/die Lehrende in der Einleitung erwartet?
  • Was zeichnet eine gute Fragestellung aus?
  • Wie kann ein roter Faden in der Beantwortung der Fragestellung sichergestellt werden?
  • Wie soll das Fazit gestaltet werden?
Dies ist besonders wichtig in Studiengängen, in denen Klausuren die vorherrschende Prüfungsform sind und die Studierenden noch keine Erfahrung im Schreiben von Seminararbeiten und Aufsätzen sammeln konnten.
 
 

6 Hausübungen

Übungen, welche die Studierenden entweder digital über ILIAS oder in ausgedruckter Version einreichen, sind ein gängiger Bestandteil vieler Module. Hierbei rechnen die Studierenden z.B. Übungen aus dem Kontext der Lehrveranstaltung.
Oftmals wird das Bestehen dieser Übungen für die Prüfungszulassung vorausgesetzt oder mit der Einreichung können Bonuspunkte erworben werden. So oder so sind sie dafür gedacht, den Lernstand zu erheben, den Studierenden ein Feedback zu ihrem Lernfortschritt zu geben. Darüber hinaus kann der/die Lehrende herausfinden, auf welchen Gebieten die Studierenden noch Schwierigkeiten haben und entsprechend darauf eingehen.
 
Im Rahmen von semesterbegleitenden Prüfungen bieten sich mehrere Hausübungen als Teilleistungen zur Benotung der studentischen Leistungen an. Die Studierenden können diese Hausübungen direkt in ILIAS hochladen (z.B. über die Übung oder einen Abgabeordner). Die Lösung kann auch eingescannt oder fotografiert werden, so dass handschriftliche Zeichnungen und Rechnungen als PDF eingereicht werden können.
 
Da Hausübungen oftmals an den Aufgabenstellungen für Klausuren orientiert sind, können die gleichen Bewertungskriterien wie für die Klausur auf diese angewendet werden. Die Studierenden sollten vorab in die Bewertungskriterien und das von ihnen erwartete Vorgehen bei der Lösung eingeführt werden. Die Aufgabenstellungen sollten sich an zentralen Lernzielen des Moduls orientieren, um sicherzustellen, dass die Studierenden beim Erreichen der Lernziele gezielt unterstützt werden. Zudem empfehlen sich Aufgabenstellungen, die über das reine Prüfen von Wissen hinausgehen.
 
Um mögliche Plagiate zu erschweren, ist es möglich, auf die handschriftlichen Abgaben, die eingescannt oder fotografiert werden, zu bestehen. Eventuell können die Studierenden aufgefordert werden, eidesstattliche Versicherungen mit einzureichen. Dies schreckt vor Plagiatsversuchen ab. Die Integration der Aufgabenstellung und Lösung in die Lehrveranstaltung bietet sich zudem an, so dass in dieser auch einzelne Studierende gebeten werden können, ihren Lösungsweg vorzustellen. Ein zeitnahes Feedback durch den/die Lehrende hilft den Studierenden bei der Bearbeitung folgender Aufgaben.

6.1 Beispiele aus der FH Aachen

Ein Beispiel für eine Hausübung aus dem Modul Geotechnik ist:
 
Quelle: Prof. Dr. Ansgar Kirsch, FH Aachen.
 
Ein weiteres Beispiel - aus dem Modul Physik - für eine Hausübung sieht so aus:
 
Quelle: Prof. Dr. Robert Fleischhaker, FH Aachen.
 
 

7 Lernportfolio und Lerntagebuch: Reflexion des Lernprozesses und -fortschritts

Ein Portfolio und ein Lerntagebuch können genutzt werden, damit Studierende semesterbegleitend ihren Erkenntniszuwachs dokumentieren und vor allem reflektieren können. Für die reine Wissensabfrage sind Lernportfolios und Lerntagebuch ungeeignet.

7.1 Lernportfolio

Im Zentrum steht dabei die Verknüpfung von erlerntem Wissen und erlernten Fähigkeiten in Form einer Analyse, einer Zeichnung oder anderer Lernergebnisse mit einer Selbsteinschätzung.

Die Selbstreflexion ist dabei kein reiner Selbstzweck: Lernportfolios eignen sich für komplexe Tätigkeiten und solche, die später im Beruf alltäglich sind.

Ein Beispiel aus der Modul eBusiness im Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik an der FH Bielefeld für ein Lernportfolio ist die Konzeption und Realisierung eines internetbasierten Systems entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Die Studierenden schreiben einen Text zur systematischen Konzeption einer Webseite (ca. zehn Seiten Text), setzen eine Website mit einem Web Content Management System um und nehmen einen Onlineshop in Betrieb. Vorab definieren die Studierenden individuelle Lernziele und reflektieren ihr Vorwissen. In einem weiteren Dokument reflektieren die Studierenden, inwiefern sie ihre individuellen Lernziele erreicht haben und welchen Erkenntnisgewinn sie hatten (Brandt-Pook, Wattenberg 2014).

Weitere Beispiele für Einsatzmöglichkeiten sind
  • die Analyse eines Entwurfs in der Architektur,
  • die Analyse eines Programmierskripts,
  • die Durchführung oder Vorbereitung eines Versuchs
  • oder die eigenständige Analyse eines mathematischen Problems.
Die Studierenden geben Materialien dazu ab, die um die Selbstreflexion ergänzt werden. Die Selbstreflexion erleichtert es den Studierenden, Herausforderungen mit den fachlichen Lerninhalten zu identifizieren und diesen bewusst zu begegnen. Dadurch setzen sie sich auch mit ihrer jeweiligen Lernstrategie auseinander und können diese anschließend verbessern.

Aber auch für den Umgang mit anderen Inhalten sind Portfolios geeignet. Das Portfolio kann in der Gestaltung dazu dienen, die gestalterischen Arbeiten und ihre Entwicklung einzureichen und zu reflektieren. In anderen Fachdisziplinen können Portfolios dazu genutzt werden, z.B. die Zusammenhänge einer Lehrveranstaltung in einer kommentierten Mindmap darzustellen oder zwei Themen kritisch miteinander zu vergleichen.

Neben der zu lösenden Aufgabenstellung sollten Fragen für die Selbstreflexion vorab bekannt gegeben werden und können auch gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden. Beispielhafte Fragen sind:
  • Was habe ich während … gelernt?
  • Was fiel mir leicht?
  • Was fiel mir schwer?
  • Wie werde ich beim nächsten Mal vorgehen?
  • Wie kann ich zukünftig mit Herausforderungen umgehen?
  • Was haben die Lerninhalte mit mir, dem Studium und meinem zukünftigen Berufsalltag zu tun?
Auch wenn am Ende eine finale Abgabe steht, kann der Prozess fortlaufend reflektiert werden.

Die zusammengestellten Dokumente für das Lernportfolio können z.B. in einem Abgabeordner, der Übung oder über das “Portfolio” in ILIAS abgegeben werden.

Die Bewertungskriterien für die fachliche Abgabe (z.B. Analyse, Versuchsdokumentation), aber auch für die Bewertung der Selbstreflexion, sollten den Studierenden vorab erläutert werden. Ein Beispiel für die Bewertung des Anteils der Selbstreflexion im Portfolio ist:
Quelle: Matthia Quellmelz & Sylvia Ruschin, Kompetenzorientiert prüfen mit Lernportfolios, journal hochschuldidaktik 1-2/2013, S. 19-22, http://www.zhb.tu-dortmund.de/zhb/hd/de/publikationen/journal-hochschuldidaktik/journal-hd_2013-1_2/index.html
 
Weitere Informationen

Brandt-Pook, Hans, Wattenberg, Malte (2014) Lernportfolios im Studium der Wirtschaftsinformatik, in Tagungsband zum zweiten HDMINT Symposium 2015 S. 140-145, https://www.hd-mint.de/wp-content/uploads/2014/10/ENDVERSION_HDMINT_2015_Tagungsband.pdf

Wattenberg, Malte (2019) Lernportfolios als Alternative zur Prüfung mit Bonuspunkten, in Lehrexperimente der Hochschulbildung, Didaktische Innovationen aus den Fachdisziplinen, Edition: 2, S. 61-70, https://www.researchgate.net/profile/Malte_Wattenberg/publication/334899176_Lernportfolios_als_Alternative_zur_Prufung_mit_Bonuspunkten/links/5e4d1a31a6fdccd965b0dac0/Lernportfolios-als-Alternative-zur-Pruefung-mit-Bonuspunkten.pdf

7.2 Lerntagebuch

Ein Lerntagebuch verfolgt eine ähnliche Zielsetzung wie das Portfolio. Jedoch ist dieses weniger produktorientiert und dokumentiert in der Regel eher den Verlauf des Lernprozesses im Semester. Durch den “Tagebuch”-Charakter erarbeiten die Studierenden fortlaufend kürzere Beiträge, die den Lernprozess reflektieren. Neben einer Umsetzung in einem Textverarbeitungsprogramm wie Word ist auch die Gestaltung von z.B. Blogbeiträgen in ILIAS denkbar.

Der/die Lehrende sollte Fragen vorgeben, die im Lerntagebuch behandelt werden (siehe auch Lernportfolio) und den Intervall, in dem die Studierenden Einträge verfassen. Wenn das Lerntagebuch in die Bewertung der studentischen Leistung mit einfließt, gilt es auch, hierfür die Bewertungskriterien transparent zu machen und den Studierenden zur Verfügung zu stellen (Bewertungskriterien siehe Lernportfolio).

Das Lerntagebuch kann sehr gut mit studentischem Feedback oder Feedback durch den/die Lehrende verbunden werden. Hierbei können z.B. Tipps zum Umgang mit Problemen gegeben werden. Das können z.B. Hinweise auf gute Lernvideos zum Auffüllen von Wissenslücken sein.

7.3 Beispiel aus der FH Aachen

Prof. Fritz (Lehrgebiet BWL, insbes. Organisation und Personal) und Prof. Weßling (Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Managementtraining) setzen das Lerntagebuch als “Praxishandbuch” in einem Seminar ein. Die Studierenden nutzen die Einträge zu jeder Sitzung als fortlaufende Dokumentation der Auseinandersetzung mit den Seminarsitzungen und Seminarmaterialien. Zielsetzung ist es, dass die Studierenden aus den Seminarinhalten die Themen und Aspekte herausfiltern, die für sie persönlich besonders wichtig sind und die sie für die eigene berufliche Praxis als besonders relevant erachten. Die Studierenden beantworten dazu folgende Fragen fortlaufend im Semester mit jeweils einem Umfang von ca. einer Textseite:
  • Welche Sachverhalte erscheinen mir so wichtig und vor allem praxisrelevant, dass ich sie noch einmal mit eigenen Worten auf den Punkt bringen möchte?
  • Welche Beispiele können das Gelernte illustrieren, bestätigen oder ihm widersprechen?
  • Wo kann ich das Gelernte aktuell bzw. zukünftig in der Praxis (beruflich/privat) anwenden?
  • Welche Inhalte haben mich besonders überzeugt? Welche nicht und warum?
 
 

8 Prüfungsparcours

Prüfungsparcours stammen ursprünglich aus der Medizin. An Stationen mit unterschiedlichen Prüfungsformen und -inhalten werden die Kompetenzen von Studierenden in einem ganzheitlichen Ansatz, der theoretische und praktische Fähigkeiten berücksichtigt, geprüft. Dabei können verschiedene Prüfungsformen integriert werden. Klassischerweise findet ein Prüfungsparcours einmalig in der Prüfungszeit statt. Allerdings können auch einzelne Stationen veranstaltungsbegleitung nach dem Absolvieren wichtiger Lernziele umgesetzt werden. So ist es möglich, mehrere Stationen im Laufe der Vorlesungszeit anzubieten, welche die Studierenden als Prüfungsleistung fortlaufend absolvieren. Dadurch kann das Verfahren auch mehrfach getestet und optimiert werden.

In den Ingenieurwissenschaften können an den Stationen z.B. folgende kognitiven, motorischen und kommunikativen Fähigkeiten geprüft werden:
  • Analyse und Erläuterung technischer Zeichnungen
  • Erklärung von Rechnungen
  • Kommunikation im Gespräch mit fiktiven Kund*innen
  • Versuchsdurchführung und -erläuterung
Die Entwicklung der Stationen sollte sich an den Lernzielen des zu prüfenden Moduls orientieren. Ein Beispiel aus einem Modul Steuerungs- und Regelungstechnik:
Quelle: Prof. Dr. Thomas Schanze und Stefan Gräf, Zeig es mir! - Durchführung einer Parcoursprüfung im Modul Steuer- und Regelungstechnik. Workshop im Rahmen der Tagung "Prüfungen gestalten - Kompetenzen abbilden" (29. und 30 Oktober 2019, Philipps-Universität Marburg): https://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-01-Tagungen/07-01-80_Kompetenzorientiertes_Pruefen__Marburg_/Doku_Marburg/WS_1_5_Schanze_Zeig-es-mir_freigegeben.pdf
 
Die Problemstellung an dieser Station könnte folgendermaßen aussehen:
Quelle: Prof. Dr. Thomas Schanze und Stefan Gräf, Zeig es mir! - Durchführung einer Parcoursprüfung im Modul Steuer- und Regelungstechnik. Workshop im Rahmen der Tagung "Prüfungen gestalten - Kompetenzen abbilden" (29. und 30 Oktober 2019, Philipps-Universität Marburg), online: https://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-01-Tagungen/07-01-80_Kompetenzorientiertes_Pruefen__Marburg_/Doku_Marburg/WS_1_5_Schanze_Zeig-es-mir_freigegeben.pdf
 
Die Stationen werden nacheinander und in Rotation von einzelnen Studierenden oder kleinen Gruppen besucht. Die Prüfungsleistung an jeder einzelnen Station wird anhand von einem Bewertungsschema durch den/die Prüfende/n erfasst.

Die Prüfungsart lässt sich auch digital z.B. mit Webex Training und Teilgruppen in Training oder je nach Situation vor Ort mit sehr kleinen Gruppen umsetzen.

Der zeitliche Rahmen ist durch die rotierenden Studierenden nicht sehr groß, allerdings ist die erste Planung zeitintensiv und durch die Vielzahl an Prüfenden ist der Parcours personalintensiv. Auch müssen alle Prüfenden koordiniert werden und auf die Prüfung vorbereitet sein. Das ganzheitliche Konzept der Prüfung und die wegfallende Zeit für die anschließende Bewertung rechtfertigen die Realisierung aber in vielen Fällen. Die Zahl und die verschiedenen Formen der Prüfungen sowie die Anzahl der Prüfenden ermöglichen zudem eine objektive Bewertung der Studierenden.

Die Studierenden sollten vorab genau über die Bewertung, den Ablauf und die Art der Prüfungen informiert werden.
 
 

9 Lernvideos

Lernvideos stellen eine gute Prüfungsform dar, um unterschiedliche Kompetenzen zu entwickeln. Neben der fachlichen Einarbeitung in ein (Teil-)Thema geht es auch vorrangig darum, das Thema für das Lernen zu vereinfachen, es zu strukturieren und anschließend zu visualisieren. Auch müssen strukturierte Fragen zum Thema vorab erarbeitet und anschließend festgelegt werden, welches Wissen es durch das Video zu vermitteln gilt. Daneben werden auch Aspekte bezüglich Urheberrecht sowie der Umgang mit der Technik und Software erlernt.

Als Lernziele können die Wiederholung und Reflexion eines Themas, die Reduzierung komplexer Sachverhalte (kreativ-exploratives Lernen) und die Stärkung der Medienkompetenz dienen.

Themen können sowohl vom Dozenten vorgegeben, wie auch von Studierenden (aus einem gegebenen Rahmen) ausgewählt werden. Bei der Möglichkeit einer Gruppenarbeit werden zusätzlich die Organisations-, Koordinations- und Teamfähigkeit gestärkt. Denkbar ist auch, im Anschluss bereits existierende Lernvideos aus dem Internet oder die einer anderen Arbeitsgruppe durch die Studierenden bewerten zu lassen, was der Entwicklung der Bewertungskompetenz und einer Feedbackkultur dient. Lernvideos können in unterschiedlichen Formaten erstellt werden (Selfie-Video, Lege-Technik, Animation, etc.). Auch kann der Unterhaltungsfaktor neben der reinen WIssensvermittlung in den Fokus gerückt werden.

Auch hier ist es wichtig, den Studierenden frühzeitig zu kommuniziert, nach welchen Kriterien sie bewertet werden und wie ihre Einzelleistung (im Falle einer Gruppenarbeit) gewertet werden kann. Die Abgabe der Lernvideos kann über ILIAS organisiert werden.

Zur Bewertung von Lernvideos kann beispielhaft folgendes Bewertungsschema herangezogen werden, das leicht an die eigenen Lernziele angepasst werden kann.
ja             
teils/teils     
nein         
Anmerkungen   
Geht aus dem Titel und der Beschreibung des Videos deutlich hervor, was das Thema des
Videos ist, was erklärt oder gezeigt wird?
Produktion des Videos

Erklärvideo...
  • mit Moderator
  • Lege-Technik
  • ___________________
Das Video...
  • konzentriert sich auf ein Thema, es ist gleich erkennbar, worum es geht.
  • wurde technisch gut produziert, ist ruckelfrei, hat keine Störgeräusche.
  • verwendet einfache, verständliche Bilder und Symbole.
  • Die Bild-Ton-Schere ist stimmig, das Bild und der gesprochene Text passen zueinander.
  • Die Bild unterstützt den gesprochenen Text, ist keine reine Wiedergabe des Gesprochenen.
Die Musik ist ansprechend, nicht zu dominant, laut oder unpassend/nervend.
Der Moderator...
  • spricht angemessen schnell.
  • spricht deutlich.
  • hält Blickkontakt
Die Moderation wird durch Animationen unterstützt.
Der Aufbau
  • ist schlüssig.
Das Erklärvideo ist eingeteilt in
  • eine Hinführung
  • einen Hauptteil und
  • einen Schluss.
  • Das Thema wurde verständlich erklärt.
  • Fachbegriffe werden gemieden oder wenn nötig erklärt.
 
 

10 Podcasts bzw. Audiobeiträge

Podcasts - hier definiert als Audiobeiträge - können ebenfalls leicht von den Studierenden erstellt werden. Im Vergleich zur Umsetzung von Videos ist die Produktion weniger komplex. Podcasts können in Einzel- oder Gruppenarbeit erstellt werden. Dadurch, dass es sich um eine reine Audioaufnahme handelt und die visuelle Komponente fehlt, ist allerdings gezielt auszuwählen, wofür diese eingesetzt werden. Die Studierenden lernen hierbei, den Lerninhalt entsprechend des Mediums aufzubereiten und setzen sich dafür aktiv mit dem Lernstoff auseinander. Die Erklärweise muss angepasst werden und kann den Lernstoff ganz anders behandeln als Videos oder Referate. Die Zuhörer*innen profitieren von der anderen Herangehensweise und der Aufbereitung als Audiomitschnitt.

Podcasts können eine gelungene Abwechslung zu den gängigen Powerpointpräsentationen im Rahmen studentischer Referate sein. Sie können auch Bestandteil eines Lernportfolios sein und in diesem zusammenhang zur Reflexion des eigenständigen Lernens dienen. Sie können dafür genutzt werden, dass Studierende zentrale Begrifflichkeiten in kurzer Form erklären, ähnlich wie bei einem Fußnotenreferat. Diese können anschließend nach Einwilligung der Beteiligten auch anderen Studierenden, z.B. im Folgejahrgang, zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen von Podcasts können auch Interviews umgesetzt werden, z.B. mit Expert*innen und Berufspraktiker*innen zu einem bestimmten Thema.

Die Studierenden sollten vorab über die Bewertungskriterien informiert werden. Wenn es sich um eine Gruppenarbeit handelt, muss vorab definiert werden, wie die Teilprüfungsleistungen bewertet werden. Zentrale Bewertungsziele können zum Einen die wissenschaftliche Aufarbeitung des Podcasts sein (durch die Nutzung wissenschaftlicher Literatur und Argumentation) und ob das Thema für das Themenfeld geeignet aufbereitet als auch, dass er sehr gut “hörbar” ist. Sinnvoll ist es, eine Vorgabe für die Länge der Podcasts zu machen, z.B. maximal fünf Minuten. Die Studierenden sollten außerdem Feedback zu Zwischenständen erhalten. So können sie vorab ihr Drehbuch einreichen und von der/dem Lehrenden und/oder Kommiliton*innen Rückmeldungen erhalten. Der fertige Podcast kann in der Lehrveranstaltung vorgestellt und diskutiert werden.

Podcasts können einfach mit der Diktierfunktion des Smartphones umgesetzt werden oder mit speziellen Programmen zum Audiomitschnitt, welche teilweise kostenfrei nutzbar sind.


Weitere Informationen

Kilian, Lars, „low tech high experience“ Podcasts als Lehr- und Lernmedium. Ein empirischer Erfahrungsbericht aus der Lehre, online: http://lars-kilian.de/blog/wp-content/2019/08/low-tech-%C2%96-high-experience.pdf

Last edited: 8. Aug 2023, 11:47, [kock]


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