02_Literatur- und Methodenrecherche
Recherche im Internet

In den Weiten des Internets schlummern zahlreiche gute Informationsquellen wie aktuelle Informationen von Forschungsgesellschaften, Verbänden, Institutionen, Statistiken von Ämtern und Inhalte von Pressediensten etc.
Zunehmend werden auch wissenschaftliche Publikationen kostenfrei als Open-Access-Publikationen in Repositorien von Universitäten und Hochschulen zugänglich gemacht. Beispiel: der Hochschulschriftenserver OPUS der FH Aachen
Aber wenn Sie nach wissenschaftlichen Informationen im Internet suchen, seien Sie auf der Hut. Die folgenden Abschnitte sollen Sie ein wenig auf das Thema einstimmen und Ihren kritischen Blick schärfen!
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Google & Co.

Google ist weltweit die am häufigsten verwendete Suchmaschine. Das heißt aber nicht, dass Google bessere Suchergebnisse erzielt als andere Suchmaschinen. Deshalb sollten Sie ruhig auch andere Suchmaschinen verwenden, wie z.B. Bing von Microsoft oder datenschutzorierentierte Suchmaschinen wie DuckDuckGo, Ecosia oder Qwant
Und wenn Google, dann bitte Google Scholar ...!!!
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Bewertung der Güte von Webseiten für die wissenschaftliche Recherche
Es gibt drei Kriterien, die Sie bei der Quellenbewertung unterstützen:
- Zitierfähigkeit
- Zitierwürdigkeit
- Relevanz
Zur Sicherheit sollten Sie sich alle Dokumente, die Sie online finden, nochmals lokal abspeichern. Dann wären Sie gerüstet, falls die Quelle unter dem gespeicherten Link nicht mehr aufzufinden sein sollte. Schwierig wird es aber dann mit der Zitierfähigkeit dieser "grauen Literatur". Damit sind Quellen gemeint, die nicht öffentlich zugänglich sind, also nicht im Internet frei zugreifbar sind. Darunter fallen zum Beispiel firmeninterne Dokumente oder unveröffentlichte Forschungsberichte.
Bei der Zitierwürdigkeit bewerten Sie die Aktualität der Veröffentlichung und die Seriosität bzw. die Vertrauenswürdigkeit. Achten Sie dabei im ersten Schritt darauf, wann die Quelle veröffentlicht wurde. Ist die Quelle aktuell?
Im nächsten Schritt sehen Sie sich den Verlag, die AutorInnen oder die HerausgeberInnen an. Suchen Sie dazu nach den AutorInnen oder HerausgeberInnen. Gibt es weitere Publikationen oder finden Sie etwas zu dem Forschungsgebiet oder der beruflichen Tätigkeit der Person? Hierbei sollten Sie besonders darauf achten, dass die Publikation keinen politischen oder kommerziellen Hintergrund hat - denn dann ist sie vermutlich nicht sehr objektiv. Sehen Sie sich danach den Verlag an. Es sollte sich hierbei um einen Fachverlag oder eine Fachzeitschrift handeln.
Danach prüfen Sie noch die Struktur der Quelle. Ist die Quelle klar gegliedert? Finden Sie Verweise auf andere Quellen? Gibt es eine Literaturliste?
Peer-Review
Ein gutes Kriterium zur Zitierwürdigkeit ist auch, ob die Quelle einen Qualitätssicherungsprozess durchlaufen hat. Eine Qualitätssicherung- und Kontrolle haben Sie zum Beispiel bei Publikationen, die peer-reviewed sind. Damit ist gemeint, dass ein wissenschaftlicher Aufsatz vor seiner Veröffentlichung von Fachkolleginnen oder -kollegen (= "peers") auf seine Güte hin überprüft worden ist (= "review").
Im letzten Schritt bei der Quellenbewertung müssen Sie nun final entscheiden, ob die Quelle relevant für Ihr Thema und Ihre Fragestellung ist.
Quelle: Prexl, L. (2019). Mit digitalen Quellen arbeiten: richtig zitieren aus Datenbanken, E-Books, YouTube & Co. (3., aktualisierte und überarbeitete Auflage). Ferdinand Schöningh.
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Schauen Sie sich auch die folgende Checkliste und den kleinen Lernfilm zur Bewertung von Internetquellen an, um Anbietern von Fake News oder unseriösen Infos auf die Schliche zu kommen.
Checkliste "Fake News erkennen" bzw. schlechte Quellen ermitteln

Lernvideo "Internetquellen bewerten"
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